HPI - Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik

Das Heinz-Piest-Institut (HPI) für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover ist eine von fünf im Deutschen Handwerksinstitut e. V. (DHI) zusammengeschlossenen Forschungs- und  Dienstleistungseinrichtungen. Diese Einrichtungen arbeiten bundesweit und decken arbeitsteilig zusammen das Spektrum Technik, Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Recht und Berufspädagogik im Handwerk ab. Das HPI wurde 1950 als „Handwerkstechnisches Institut“ gegründet und ist für den Bereich der Technik und Qualifizierung im Handwerk zuständig.

Benannt wurde es nach seinem Gründer und ersten Institutsleiter, Prof. Dr.-Ing. Heinz Piest, der als Referatsleiter im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium wesentliche Aufbauarbeit für den Wirtschaftssektor Handwerk geleistet hatte. Indem sich das Institut zukunftsweisenden Fragen stellt, übernimmt es die Aufgabe, wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Handwerkstechnik zu betreiben sowie kleinen und mittleren Unternehmen des Handwerks die Anpassung an technische Entwicklungen zu ermöglichen (Technologietransfer). Dazu arbeitet das Institut unter anderem mit den Beratern und Vertretern der Bildungseinrichtungen zusammen und wirkt auch an den Grundlagen der beruflichen Bildung im Handwerk mit. Mit der Leibniz Universität Hannover besteht seit 1953 ein Kooperationsvertrag, in dem das HPI als „An der Universität“-Institut anerkannt worden ist. Die Zusammenarbeit wird über ein Kuratorium koordiniert.

Das Institut wird von zwei rechtlich selbstständigen Vereinen getragen: dem Verein zur Förderung des Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover e. V. und der Interessengemeinschaft des Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover e. V.

Die Zusammenarbeit der beiden unabhängigen Vereine wird durch eine Kooperationsvereinbarung geregelt. Das Ziel der dort geregelten partnerschaftlichen Zusammenarbeit besteht darin, Synergieeffekte zu erzielen und insbesondere die Steigerung der fachlichen Kompetenz und Leistungskapazität zu erreichen. Hierfür werden u.a. Unteraufträge für Einzelaufgaben gemäß den Satzungszielen beider Vereine vergeben, wobei für die jeweilige Leistungserbringung die am besten geeigneten und verfügbaren Mitarbeiter des jeweiligen Vereins eingesetzt werden. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit und Kundenzufriedenheit sichergestellt.

Heute beschäftigt sich das HPI vorrangig mit der Bearbeitung überbetrieblicher Fragen im Sinne einer innovativen Entwicklung im Handwerk. In den Anfängen des Institutes standen eher einzelbetriebliche Probleme im Vordergrund der Institutstätigkeit. Die Verlagerung der Schwerpunkte resultiert aus dem fachlich breiter gewordenen Arbeitsspektrum und der bundesweiten Ausrichtung der Aktivitäten des HPI. Das im HPI auf breiter Basis vorhandene Ingenieurwissen vom Bauwesen über Maschinenbau bis hin zur Elektrotechnik/Elektronik/IT ist Garant dafür, dass der notwendige technisch-handwerkliche Sachverstand abgedeckt ist. Ergänzt wird diese Kompetenz des HPI durch berufspädagogisches, sozialwissenschaftliches, wirtschaftswissenschaftliches und wirtschaftsgeografisches Know-how (siehe auch: Ansprechpartner und Organigramm des HPI). Das Institut sieht seinen Arbeitsschwerpunkt heute u. a. darin, Innovationen zu fördern, wie auch den Technologietransfer in das Handwerk und die Einführung neuer Techniken im weitesten Sinne.

Hierzu gehören vor allem:

Angewandte Forschung

Diese beinhaltet insbesondere die Realisierung von Einzelprojekten im Rahmen des DHI-Forschungs- und Arbeitsprogrammes sowie Durchführung von Forschungsarbeiten im Auftrag von Bundes- und Landesbehörden, Handwerksinstitutionen bzw. Forschungseinrichtungen.

Innovation und Technologietransfer
Zu den Schwerpunkten dieses Arbeitsbereiches zählen die Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Fragen der Gewerbeförderung und Innovationsförderung aus technischer Sicht, der Verbesserung des Innovationsklimas im Handwerk, das Beobachten der technologischen Entwicklung und die Bewertung der Relevanz für das Handwerk (Monitoring), die Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen des Technologietransfers für das Handwerk sowie die Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen für Multiplikatoren.

Wissensumsetzung in der Berufsbildung
Hauptaufgabe dieses Bereiches ist der Transfer der Erkenntnisse aus neuesten technologischen Entwicklungen in die berufliche Bildung, einschließlich der Beratung und Gutachtenerstellung bei der Planung, dem Bau und der Ausstattung überbetrieblicher  Berufsbildungs- und Kompetenzzentren, sowie die Mitwirkung bei der Erarbeitung von Berufsordnungsmitteln, einschließlich der Unterweisungspläne für die überbetriebliche Unterweisung.

Management, Qualität und Standardisierung für das Handwerk und seine Organisationen
Die Beschäftigung mit Fragen der Internationalisierung, des Qualitätsmanagements, des Wissensmanagements, der Normung, der kennzahlenbasierten Kosten- und  Leistungsanalysen sowie Analysen zur Zukunftsfähigkeit beruflicher Bildungseinrichtungen und Handwerksorganisationen stehen im Fokus dieses Aufgabenbereiches. Diese Herangehensweise trägt zur nachhaltigen Entwicklung des Handwerks insgesamt bei.

Auf diese Weise erfüllt das HPI eine wichtige Aufgabe an der bedeutenden Schnittstelle zwischen Handwerkswirtschaft und Wissenschaft und liefert so einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Entwicklung der Kleinst-, kleinen und mittleren Handwerksunternehmen.